Josef Pugl

Josef Pugl ist am 19. Oktober 1956 gestorben. Er wurde am 20. März 1878 in Nestelbach bei Graz geboren. Er stammt aus einer alten, achtbaren Bauernfamilie. Schon in seiner frühesten Jugend zeigte er reges Interesse für Literatur. Bis zum 30 Lebensjahr schlummerte in ihm das Talent, dann brach es stürmisch auf. Gleich anfangs war dem Heimatdichter das Glück hold. Seine Gedichte fanden in verschiedenen Tageszeitungen und humoristischen Blättern Aufnahme und brachten ein kleines Taschengeld. 1923 kam Josef Pugl als Gendarmeriebeamter nach Gars. In seiner Freizeit und bei seinen Dienstgängen bot sich ihm die Gelegenheit manches zu erschauen und zu hören, was ihm in seiner schriftstellerischen Tätigkeit zugute kam. In seinen Gedichten zeigt Pugl eine tiefe Beobachtungsgabe und ein weiches Gemüt. Heiterkeit und Frohsinn scheinen neben Ernst und Sehnsucht nach den heimatlichen Bergen in seinen Reimen auf – nicht zu vergessen ist der Humor, der manchen Griesgrämigen zur Heiterkeit aufrüttelt. 1931 gab Josef Pugl seine Gedichtsammlung „Aus meinem Leben“ heraus. In den letzten Jahren erschien das nachfolgend abgedruckte Gedicht „An Gars“, welches von Frau Professor Schwarzbauer vertont wurde.

 

An Gars
Von der Warte schau‘ ich gerne
Dich, Du Perle, lieb und traut,
Die mit frohenzücktem Auge
Auch der Wanderer gern beschaut.

Lieblichschön in‘s Tal gebettet
Liegst Du da im Sonnenglanz,
Waldumsäumt, von grünen Wiesen
Gleich dem bunten Lorbeerkranz.

Auch ein Flüßchen plaudert munter,
Zieht durch Dich ein Silberband,
Das wohl vielen Menschen bietet
Labung frisch am Sonnenbrand.

Deine Burg und alten Häuser,
Gäßchen, Gärten mal‘risch bunt
Geben uns von alten Zeiten
Bürgerfleiß und Wohlstand kund.

Sei gegrüßt, Du herrlich Plätzchen,
Aus dem Herzen inniglich!
Treu behalt‘ für alle Zeiten
Froh Dein Anlitz, jugendlich.